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Multipler Substanzgebrauch
» Prävalenz

Entwicklung über die Zeit

QuellenStudie von Maffli & Notari (2009), basierend auf den Daten der Schweizerischen Gesundheitsbefragung (SGB) von 1997 bis 2007; Schweizerische Gesundheitsbefragung (SGB) 2012.

Die Schweizerische Gesundheitsbefragung (SGB) stellt aktuell die Hauptquelle zur Schätzung der längerfristigen Entwicklung der Prävalenz des Gebrauchs psychoaktiver Substanzen in der Schweiz dar. Die Resultate dieser Erhebung zum Gebrauch illegaler Substanzen müssen jedoch mit Vorsicht interpretiert werden, da sich Personen, die diese Substanzen gebrauchen, häufig in einer prekären oder marginalisierten Situation befinden und somit schwierig per Telefon zu erreichen sind. Zudem ist es möglich, dass die befragten Personen mit Gebrauch illegaler Substanzen Vorbehalte dazu haben, ein illegales und stigmatisiertes Verhalten offenzulegen.

Im Rahmen einer auf den Daten der SGB der Jahre 1997 bis 2007 basierenden Studie, haben Maffli & Notari (2009) die Entwicklung verschiedener, häufig vorkommender Substanzkombinationen in der Bevölkerung ab 15 Jahren untersucht. Dafür wurde für jede Substanz ein eigener Schwellenwert für den problematischen Gebrauch verwandt (für Details siehe Legende in unten stehender Tabelle). Dieselbe Analyse wurde auch für die letzte Welle der SGB-Befragung vorgenommen, um so die Vergleiche bis 2012 fortführen zu können.

Gemäss den Ergebnissen der SGB, kann zwischen 1997 und 2012 insgesamt ein Rückgang der Prävalenz des multiplen Substanzgebrauchs beobachtet werden (vgl. Tabelle SGB - Häufigste Konstellationen von problematischem Gebrauch multipler Substanzen bei Personen ab 15 Jahren (1997-2012)). Die häufigsten Substanzkombinationen in der Schweizer Bevölkerung enthalten alle Tabak und schliessen oft nur zwei Arten von Substanzen ein: Tabak und Alkohol (1.4%), Tabak und Hypnotika/Tranquilizer (1.1%), Tabak und Cannabis (0.7%) und Tabak, Alkohol und Cannabis (0.2%). Es muss festgehalten werden, dass eine restriktivere Definition des problematischen Cannabisgebrauchs 2012 Vergleiche mit den davor liegenden Jahren erschwert. Mit Ausnahme des gleichzeitigen Gebrauchs von Tabak und Hypnotika/Tranquilizern gaben mehr Männer als Frauen einen multiplen Substanzgebrauch an.

SGB - Häufigste Konstellationen von problematischem Gebrauch multipler Substanzen bei Personen ab 15 Jahren (1997-2012)

TotalMännerFrauen
199720022007201219972002200720121997200220072012
%%%%%%%%%%%%
Tabak + Alkohol2.32.01.51.43.22.71.91.81.51.31.11.0
Tabak + Hypnotika/Tranquilizer1.10.90.91.11.00.60.70.71.31.21.01.5
Tabak + Cannabis2.12.11.80.72.93.12.51.1(1.3)(1.1)(1.1)0.3
Tabak + Alkohol + Cannabis0.30.40.30.20.50.60.5(0.2)0.20.20.2(0.1)
Alkohol + Hypnotika/Tranquilizer(0.2)0.20.20.2----(0.3)(0.2)0.30.3
Alkohol + Cannabis(0.1)(0.1) n.a.(0.1)(0.2) n.a.-- n.a.
Tabak + Cannabis + Kokain(0.1)-(0.1)(0.1)(0.2)-(0.1)(0.2)----
Tabak + Alkohol + Hypnotika/Tranquilizer(0.1)(0.1)(0.1)(0.1)-(0.1)-----(0.1)
andere Kombinationen(0.2)0.20.20.2(0.2)(0.2)0.40.4-(0.1)-0.1
n (gewichtet)12'63218'51317'48020'5726'0548'7938'47510'0706'5789'7219'00510'502
Anmerkungen:* Problematischer Gebrauch wurde folgendermassen definiert:
Alkohol: >40 g (Männer)/20 g (Frauen) täglich oder mind. wöchentliches binging (8+/6+ Standardgläser);
Tabak: aktueller täglicher Gebrauch;
Hypnotika/Tranquilizer: täglicher Gebrauch von Hypnotika oder Tranquilizer in den letzten 7 Tagen oder mehrmals wöchentlicher Gebrauch von Hypnotika und Tranquilizer;
Cannabis: aktueller Gebrauch (1997-2007); mindestens wöchentlicher Gebrauch (2012).
Opiate und Kokain:
aktueller Gebrauch(1997-2007); Gebrauch in den letzten 12 Monaten (2012).
Für n.a. = keine Daten verfügbar.
Quelle:Maffli & Notari (2009), S. 96; Notari, Le Mével et al. (2014), S. 304
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