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Opioide
» Gesellschaftliche Kosten und Folgen

Die gesellschaftlichen Kosten im Zusammenhang mit Opioidgebrauch in der Schweiz werden nicht regelmässig und systematisch dokumentiert.

Die neueste Studie zu den mit dem Gebrauch illegaler Drogen (Heroin, Kokain, Halluzinogene, Amphetamine, Ecstasy, Methadon und diverse andere Substanzen) in Verbindung stehenden gesellschaftlichen Kosten wurde im Jahr 2005 vom Institut für Wirtschafts- und Regionalforschung (IRER) der Universität Neuenburger durchgeführt (Jeanrenaud et al., 2005). Diese Studie liefert eine globale Schätzung, ohne zwischen den verschiedenen Substanzen zu unterscheiden. Demnach lagen im Jahr 2000 die direkten Kosten für den Gebrauch illegaler Drogen bei mehr als 1.4 Milliarden Franken, während die sogenannte indirekten Kosten (i.e. Verlust der Produktivität) bei über 2.3 Milliarden Franken lag (vgl. Tabelle Jeanrenaud et al. - Direkte und indirekte Kosten des illegalen Drogengebrauchs (2000)). Die geschätzten direkten Kosten für den Gebrauch illegaler Drogen verteilen sich folgendermassen: 13% medizinische Kosten, 4% Prävention, 4% Schadensminderung, 22% ambulante und stationäre Behandlung und 57% Repression.

In diesem Zusammenhang sei noch eine Kosten-Nutzen-Analyse der kontrollierten Heroinverschreibung (HeGeBe) erwähnt, welche erstmals von Frei, Greiner et al. (1997) durchgeführt wurde. Basierend auf diesen Daten wurde für das Jahr 2007 eine neue Schätzung realisiert (BAG, 2009).

Jeanrenaud et al. - Direkte und indirekte Kosten des illegalen Drogengebrauchs (2000)

Direkte Kosten, in Millionen Franken (2000)Indirekte Kosten (brutto und netto),
in Millionen Franken (2000)
Behandlungen mit Medikamenten oder im Spital146.3Mortalität637.6
Öffentliche Kosten1'225.8Morbidität*1'781.8
HIV/AIDS bei Drogenabhängigen40.3INDIREKTE KOSTEN, BRUTTO2'419.4
- Eigenverbrauch der verstorbenen Personen105.5
INDIREKTE KOSTEN, NETTO2'313.9
Anmerkungen:* und andere Gründe für Arbeitsunfähigkeit.
Quelle:Jeanrenaud et al. (2005), S. 76
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